Wie wählt man Fenster aus, die viel Licht durchlassen?
Die Lichtdurchlässigkeit von Glas ist ein wichtiges Detail, das bei der Auswahl von Fenstern zu berücksichtigen ist. Er wird durch den Lichtdurchlässigkeitskoeffizienten bestimmt. Wir wollen hier klären, wovon dieser Parameter abhängt und welche Fenster das Innere des Hauses gut beleuchten werden.
Das Licht in der Wohnung – warum ist es wichtig?
Im Herbst und Winter, wenn wir nur wenig Sonnenlicht abbekommen, fühlen wir uns oft schlechter, sind deprimierter und apathischer. Kein Wunder, denn der menschliche Körper braucht Tageslicht nicht nur, um sich besser zu fühlen, sondern auch, um gesund zu sein.
Zu wenig Licht führt dazu, dass unser Gehirn beginnt, mehr Melatonin, also das Schlafhormon, zu produzieren. Dieser Prozess führt dazu, dass wir nachts nicht richtig schlafen können und tagsüber energielos, müde und unkonzentriert sind.
Der Mangel an ausreichendem Sonnenlicht ist jedoch nicht nur ein Grund für eine schlechtere Stimmung, sondern auch ein gesundheitliches Problem. Es kann Kopfschmerzen, ein geschwächtes Immunsystem, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und hormonelle Dysregulation verursachen. Bei Kindern kann es zu Knochenentwicklungsstörungen wie zum Beispiel Rachitis führen.
Die richtige Beleuchtung der Räume mit natürlichem Licht ist daher eine prioritäre Aufgabe für den Architekten. Natürlich sind die entsprechenden Regeln in Bezug auf die Fläche der Fenster und ihr Verhältnis zur Grundfläche durch das Baurecht festgelegt, aber die Größe der Verglasung ist nicht der einzige Aspekt, der für die Menge des in das Haus einfallenden Lichts entscheidend ist. Auch die Konstruktion der Verglasung ist von großer Bedeutung.
Der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient- was ist das?
Bei der Bestimmung der Menge an sichtbarem Licht, die durch ein Fenster eindringt, sollte der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient berücksichtigt werden. Dies ist durch die Norm PN-EN 14351-1+A1:2010 definiert und ist mit dem Symbol Lt (auf Englisch als „light transmission”) bezeichnet. Er ist als Prozentsatz angegeben. Je höher sie ist, desto mehr Licht lässt das Fenster durch.
Dieser Wert gibt das Verhältnis zwischen der Sonneneinstrahlung, die in einem 90-Grad-Winkel auf die Doppelverglasung trifft, und der Lichtmenge an, die durch die Verglasung in den Innenraum gelangt. Dieser Wert darf jedoch nicht mit dem Durchlässigkeitskoeffizient der Sonnenenergie verglichen werden, der etwas anderes bedeutet.
Welche Fenster lassen viel Licht durch?
Bei Fensterglas hängt seine Lichtdurchlässigkeit von mehreren Aspekten ab. Erwähnenswert ist zum Beispiel:
– die Anzahl der Glasscheiben im Paket – je mehr, desto niedriger die Durchlässigkeit des Fensters,
– die Dicke der Verglasung,
– die Zusammensetzung der Rohstoffe, aus denen die Verglasung besteht,
– das Abdeckung mit einer emissionsarmen Beschichtung oder einer Schicht aus Metalloxiden, usw.
Welches Glas Sie wählen, hat einen großen Einfluss darauf, wie viel Licht in Ihre Wohnung gelangt. Zum Vergleich:
- Normales Glas ( Float) hat einen Lichtdurchlässigkeitskoeffizient von bis zu 90 %.
- Glas mit niedrigem Emissionsgrad – der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient kann etwa 75 % betragen;
- selektives Glas – der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient von etwa 35-75%;
- absorbierendes Sonnenschutzglas bzw. Antisol – der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient beträgt etwa 32-72%;
- reflektierendes Glas – der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient von ca. 10-62%.
Aber auch das Fenster selbst, genauer gesagt seine Konstruktion, kann Licht „wegnehmen”. Leere Fensternische bedeutet 100 % Lichtdurchlässigkeit. Ein einzelnes Fenster beträgt 80 %, ein Doppelfenster mit Pfosten 55 % der Lichtdurchlässigkeit .
Der Zugang zum Licht wird auch durch die Elemente behindert, die die Glasscheibe unterteilen. Sprossen beispielsweise führen zu einer Lichtdurchlässigkeit von nur 45 %. Schlussfolgerung? Bei der Auswahl von Fenstern, insbesondere für Räume, in denen wir uns lange aufhalten, sollten wir uns auch von der Lichtdurchlässigkeit leiten lassen. Dies ist besonders wichtig für Fenster im Wohnzimmer, Kinderzimmer, Esszimmer und in der Küche.